Sonntag, 27. November 2011

Flashback: Into the woods, Staatstheater Kasssel, 14. Februar 2011

Ganz schön schwierig, im Rückblick einen Bericht über ein Musical zu schreiben. Da rächt es sich dann eben, dass ich meine Eindrücke nicht sofort aufgeschrieben habe. Andererseits werden es dann auch nur die Dinge, die mich wirklich beeindruckt haben, hierher schaffen. Was natürlich nur die mir eigene Art ist, mir meine Schlamperei schön zu reden!

Also los: Schon beeindruckend, mit wie vielen hochkarätigen Musicalstars "Into the woods" aufwartet. Für mich wären allein schon Serkan Kaya und Maaike Schuurmans (die nicht umsonst den Hersfeld-Preis für ihre Lucy in "Jekyll & Hyde" bekommen hat) überzeugende Argumente gewesen, mir das Stück anzusehen. Im Nachhinein würde ich allerdings niemanden aus dieser wirklich großartigen Cast besonders hervorheben wollen.

Alle Fotos: Homepage von Matthias Davids

Das Bühnenbild hat mir - mit den übergroßen Streichholzschachteln als Häuser und den Zundhölzern als Wald - sehr gut gefallen. Es wird wohl auch Gründe geben, wieso Mathias Fischer-Dieskau am Ende bei der diesjährigen "musicals"-Abstimmung einen Preis dafür bekommen hat. Allein die Tatsache, dass die Streichhölzer im zweiten Akt abgebrannt waren und somit die veränderte Stimmung des Stücks verdeutlichten, fand ich clever gelöst. Auch die Kostüme waren ziemlich gelungen. Denn, mal ehrlich, der Bäckersfrau eine geflochtene Frisur in Form einer Brezel zu verpassen, ist mehr als nur originell. Auch für das goldfarbene Prinzessinenkleid von Aschenputtel fällt mir kein besseres Adjektiv als "zauberhaft" ein, das sonst so gar nicht zu meinem Wortschatz gehört.






"Into the woods" ist sicher keine leichte Kost. Hat man im ersten Akt noch dieses "Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage"-Gefühl, wird im folgenden deutlich, dass man sich besser gut überlegt, was man sich wünscht, weil man immer einen Preis zu zahlen hat. 


Hier werden diverse Märchen bunt gemischt. So gesehen passt "Into the woods" sehr, sehr gut in die Brüder Grimm-Stadt Kassel. Man trifft im Laufe des Stückes auf Rotkäppchen, auf Wölfe und Prinzen, Aschenputtel, ihre böse Schwiegermutter und ihre nicht minder bösen Stiefschwestern, auf Hans und die Bohnenranke, auf Hexen, ein ziemlich traumatisiertes Rapunzel und unheimliche Erzähler. Das Bindeglied zwischen all diesen Märchen bildet das Bäckers-Ehepaar, das sich nichts sehnlicher wünscht als ein Kind und sich diesen Wunsch nur mithilfe der anderen Beteiligten erfüllen kann.


Bekommen im ersten Akt noch alle, was sie wollen... das Bäckers Ehepaar ihr Kind, Hans seine Zauberbohnen, Aschenputtel ihren Prinz... wird es im zweiten Akt deutlich düsterer. Die Prinzen interessieren sich eher für Schönheiten im Glassarg und Bäckersgatinnen, die sich im Wald verirrt haben, als für die jeweils Angetrauten. Und auch Hans' Mord an dem Riesen rächt sich bitter. Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt. Außer vielleicht für die Hexe, die sich durch des Bäckers Gaben in eine wahre Schönheit verwandelt.


Ich mochte "Into the woods" auf Anhieb, weil die Geschichte zwar humorvoll erzählt wird, aber trotzdem zum Nachdenken anregt. Und ich finde auch, dass dem Staatstheater Kassel damit nach "South Pacific" der nächste große Wurf gelungen ist. Der Ansicht waren wohl auch die Leser der "musicals", belohnten sie Matthias Davids doch mit einer Auszeichnung für die "beste Regie".

Die Darsteller waren allesamt toll. Serkan Kaya und Julian Looman waren in ihren Rollen als Wölfe perfekt, in denen als Prinzen so unterschiedlich wie auch unschlagbar. Ihr Duett "Liebesqual" hatte eindeutig die meisten Lacher des Abends. Leider ist nicht überliefert, ob Serkan in seiner Rolle als Udo Lindenberg irgendwann auf die Bühne gesprungen ist, denn hier hatte er seine Auf- und Abgänge immer mit einem eleganten Sprung zu absolvieren. Lacher garantiert.

Lisa Antoni war ein fantastisches Aschenputtel mit klarer Stimme, Tom Schimon gab einen sehr naiven Hans, Erwin Bruhn einen "geheimnisvollen Mann", der geheimnisvoller nicht hätte sein können, Mary Harper verkörperte die Bäckersfrau zuerst sehr bodenständig, um am Ende aber den Avancen des Prinzen zu erliegen, Detlef Leistenschneider war ein furchtbar sympathischer Bäcker und Ann Christin Elverum beeindruckte mit ihrer außergewöhnlichen Stimme. Beeindruckend auch Marianne Curn als vorlautes, bei jedem dritten Schritt hüpfendes Rotkäppchen. Wie man sich auf diese Schritte konzentrieren und dabei noch singen kann, nötigt mir wirklich Respekt ab. 

Leider kann ich die Videos zu "Into the woods" nicht einbetten. Wen Eindrücke aus dem Theater interessieren, findet sie hier und hier.


Cast

Erzähler / Geheimnisvoller Mann: Erwin Bruhn
Aschenputtel: Lisa Antoni
Bäcker: Detlef Leistenschneider
Bäckersfrau: Mary Harper
Aschenputtels Stiefmutter: Maaike Schuurmans
Hexe: Ann Christin Elverum
Aschenputtels Prinz / Wolf: Serkan Kaya
Hans Mutter: Renate Dasch
Hans: Tom Schimon
Florinda: Nayeon Kim
Lucinda: Sabine Roppel
Rotkäppchen: Marianne Curn
Aschenputtels Mutter/Rotkäppchens Großmutter/Stimme der Riesin: Doris Neidig
Aschenputtels Vater: Bernhard Modes
Rapunzels Prinz / Wolf: Julian Looman
Rapunzel: Ingrid Fröseth
Diener: Shane Dickson


Samstag, 26. November 2011

Glam-Rock in Concert - Queen Another kind of magic, Staatstheater Kassel, 25. November 2011

Foto: Homepage des Staatstheaters Kassel



Nach dem riesigen Erfolg von „Abba – The symphonical celebration“ präsentiert das Staatstheater Kassel jetzt „Glam-Rock in Concert – Queen Another kind of magic“.
Das Konzept ist ähnlich, das Konzert hingegen völlig anders. Und auch wieder nicht.

Beginnen wir bei den Gemeinsamkeiten: Das Orchester des Staatstheaters, die Band, Insa Pijanka als Moderatorin und Kristin Hölck als Solistin.
Die Unterschiede: Wo die ABBA-Show auf Spaß, Glitzerplateaus, bunte Schlaghosen und Partystimmung setzte, geht es bei QUEEN um einiges ernsthafter zu. Schwarz ist die dominierende Farbe. Statt der Showtreppe steht diesmal die Band im Mittelpunkt der Bühne und die drei Background-Sängerinnen sehen aus, wie einem Madonna-Video der 80er Jahre entsprungen. Zudem bieten die Songs von Queen, allen voran selbstverständlich „Bohemian Rhapsody”, einem großen Orchester natürlich alle Möglichkeiten aufzutrumpfen. Und das tut es.

So ist dann auch der erste Song „Innuendo“ ein völlig anderes Intro als man es von ABBA kannte. Sehr düster, sehr sphärisch, sehr geheimnisvoll. Toll gesungen und interpretiert von Kristin Hölck, die beim Flamencogitarren-Teil die beeindruckend toupierten Haare schüttelt.
Haare zum Schütteln sind bei Henrik Wager eher nicht vorhanden, dafür hat er mit „Seven Seas of Rhye“ eine meiner Lieblingsnummern im Gepäck, was ihm sofort Sympathiepunkte einbringt.
Alex Melcher habe ich in „We will rock you“ als Galileo gesehen, deswegen wird er in meiner Erinnerung immer mit den Songs von Queen verbunden sein. Ich mag seine Rockröhre total gern und habe jeden Moment genossen, in dem er richtig losgelegt hat.

Der heimliche Star des Abends war aber - entgegen meiner Erwartungen - ein anderer. Beziehungsweise eine andere. Judith Lefeber. Als sie die ersten Takte gesungen hat, gab es spontanen Zwischenapplaus. Das sollte sich durch das ganze Konzert ziehen. Wann immer sie am Mikro war, gab es Applaus und laute „Whooohooos“ aus dem Publikum. Und es war schön zu sehen, wie gerührt und dankbar sie für diesen Jubel war. Sie hat aber auch eine tolle Stimme, die sich sofort einprägt. Das hatte ich gar nicht mehr auf der Rechnung, obwohl ich sie an gleicher Stelle als Dionne in „Hair“ gesehen hab.
Sie war es dann auch, die für mein persönliches Highlight gesorgt hat: „Somebody to love“. Das Lied passt unglaublich gut zu ihrer Soulstimme und ich muss gestehen, dass ich vom ersten bis zum letzten Ton Tränen in den Augen hatte.

Insa Pijanka versorgte das Publikum zwischen den Songs immer wieder mit Insiderinformationen zur Band. So haben wir beispielsweise erfahren, dass Queen sich den Zorn der englischen Presse zugezogen haben, als sie die Pressevertreter zur Präsentation des neuen Songs „Bicycle Race“ ins Wembley-Stadion luden, selbst aber nicht auftauchten. Stattdessen radelten ungefähr 60 junge Damen im Kreis. Dass das Video zu „I want to break free“ in den USA verboten war, war mir auch neu. Musiktheater bildet also durchaus.

Sehr strange, im positiven Sinn, war die Interpretation zu „Flash“. Da es sich hier um Filmmusik handelt, wurde der Film auf die Leinwand projiziert, Alex, Judith und Kristin übernahmen auf verschiedenen Positionen im Orchester den zu sprechenden Text. Zu singen hatten in diesem Lied nur die Backgroundsängerinnen. Ich war irritiert und fasziniert zugleich, fand aber auch, dass man die Einzigartigkeit von Queen nicht besser hätte hervorheben können. Sie waren einfach keine Mainstream-Band. Auch wenn man das heute, wo man immer die gleichen Songs im Radio hört, gern vergisst. Da gleicht einfach kein Song dem anderen. Sie haben SO viele nachfolgende Band mit ihrer Musik inspiriert!

Alex konnte mit seiner Version von „Radio Gaga“ tatsächlich alle Anwesenden zum Mitklatschen bewegen. Auch wenn Insa Pijanka uns hinterher via Leinwand vorführte, wie es hätte aussehen können. Aber okay, im Wembley-Stadion waren auch ein paar Leute mehr als im Opernhaus. Trotzdem hat ihr dezenter Hinweis  ausgereicht, einen gewissen Ehrgeiz beim Publikum zu wecken.
Bei „Bohemian Rhapsody“ stand dann auch zum ersten Mal der ganze Saal. Dieses Lied mit dem großen Orchester und den großartigen Stimmen hören zu dürfen, war einfach toll. Auch wenn sich die bei diesem Song unweigerlich die Szene aus „Waynes World“ vor meinem inneren Auge abspielt. Aber ich war sicher nicht die Einzige, die als Hommage an Wayne und Garth kurz vorm Headbangen war.

Dramatisch, besonders so kurz nach dem zwanzigsten Todestag von Freddie Mercury, dann die Ausschnitte aus diversen Nachrichtensendungen, die über den Tod des Ausnahmesängers berichteten. Leider kann ich mich nicht erinnern, ob danach „Who wants to live forever“ oder „The show must go on“ gesungen wurde. Und je länger ich darüber nachdenke, desto größer wird meine Verwirrung. Kam „The show must go on“ nicht erst ganz am Ende? Und hätte „Who wants to live forever“ nicht viel besser in den Filmmusik-Teil gepasst? Ich habe keine Ahnung. Ich würde es gern nach der nächsten Vorstellung nachliefern, es wird aber wohl eher keine nächste Vorstellung geben, denn alle Shows sind komplett ausverkauft. Genau genommen haben es auch mir nur glückliche Umstände ermöglicht, die Show überhaupt zu sehen. Wenn also irgendwer mir weiterhelfen kann: BITTE! GERN!

Erwartungsgemäß war die Stimmung bei „We will rock you“ auf dem Höhepunkt. Da war es auch gar nicht nötig, dass die Solisten das Publikum zum Mitklatschen animierten. Wie der ganze Saal stehend den Refrain gesungen hat, war für ein Staatstheater schon beeindruckend. Und das sollte sich zu „We are the champions“ fortsetzen. Ein tolles Bild, wie der komplette Saal stehend die Arme geschwenkt und mehr oder weniger schief mitgesungen hat.

Man wollte die Protagonisten dann auch gar nicht gehen lassen. Es wurde geklatscht und gejubelt, sich verbeugt und gestrahlt, noch mehr geklatscht, „We will rock you“ und „We are the champions“ nochmal vorgetragen und so lange geklatscht, bis Rasmus Baumann erneut auf der Bühne erschien, sich offensichtlich ziemlich geflasht beim Publikum bedankt und den Abend mit den Worten „Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist!“ beendet hat.

Leider habe ich keine komplette Setlist. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als wahllos das aufzuzählen, was mir im Gedächtnis geblieben ist.
Innuendo
Seven seas of rhye
Fat bottomed girls
Crazy little thing called love
The Miracle
Bicycle Race
Don’t stop me now
Somebody to love
Bohemian Rhapsody
A kind of magic
Radio Gaga
Headlong
Who wants to live forever
The show must go on
Breakthru
It’s a hard life
We will rock you
We are the champions

Sorry für alles, was ich vergessen habe. Vielleicht kann ich es nachreichen.

Ich finde, man hat gut daran getan, diese Konzerte anders aufzuziehen als die Abba-Shows. Der Fokus lag ganz klar auf den Kunstgriffen, die Queen mit ihren Songs sowieso schon liefern. Das wurde mit den Orchester-Sequenzen nochmal ausgebaut.

Gesanglich kann ich mich nicht wirklich für einen Favoriten entscheiden. Ich mochte sehr gern, wie Henrik seine Songs gerockt hat, war überrascht, dass Kristin mit ihrer eher klassischen Stimme so toll war, kriege mich vor Begeisterung über Alex’ Röhre überhaupt nicht mehr ein und werfe mich vor Judith in den Staub.
Und wenn sich die – sehr unwahrscheinliche – Chance bietet, dieses Konzert nochmal zu sehen, werde ich sicher keine Sekunde zögern.
                  


Dirigent: Rasmus Baumann
Moderation: Insa Pijanka
Ausstattung: Stephanie Burger

Gesang: Kristin Hölck
Gesang: Judith Lefeber
Gesang: Henrik Wager
Gesang: Alex Melcher

Gitarre: Thorsten Drücker
Gitarre: Frank Pecher
E-Bass: Heiko Pape
Drums: Andy Pilger
Synthesizer: Donato Deliano
Background: Katja Friedenberg / Tabea Henkelmann / Johanna Reusse
Orchester: Staatsorchester Kassel

Musical Tenors, Stadthalle Chemnitz, 21. November 2011

Das zweite Musical Tenors-Konzert innerhalb einer Woche. Und auch dieses Mal war ich alles andere als enttäuscht. Zumal Jan sich entschlossen hatte, einen neuen Stunt in die Show einzubauen.
Bei "Engel aus Kristall" hat er sein Mikro mit Schmackes über die Bühne gefeuert. Ich bin nicht sicher, wer sich am meisten erschrocken hat. Jan? Das Publikum? Die drei anderen Sänger? Aber Jan ist Profi, er hat eben erstmal ohne weiter gesungen, bis ihm eine Dame aus der ersten Reihe sein Arbeitsgerät wieder in die Hand drückte.

Christian Alexander Müller, Mark Seibert, Jan Ammann, Patrick Stanke
  
Leider war der Saal nur ungefähr zur Hälfte gefüllt, was der Stimmung allerdings überhaupt keinen Abbruch tat. Ich war wirklich positiv überrascht.

Überrascht war ich auch von Christian. Er wird mit jeder Show lockerer. Wenn ich das erste Konzert mit dem jetzt in Chemnitz vergleiche, ist das schon ein enormer Unterschied. Möglich auch, dass er bei seinem Heimspiel sowieso entspannter war. Obwohl... ist das nicht meist umgekehrt? Ist es nicht sehr viel schwerer, vor Menschen zu singen, die man gut kennt? Egal. Das Publikum hat seine "Musik der Nacht" auch an diesem Abend wieder gefeiert. Und das völlig verdient.

Marks "I will always love you" entwickelt sich langsam aber sicher zum persönlichen Highlight. War es anfangs noch "Gähn... Whitney Houston", ist es jetzt eher "Wer zur Hölle ist Whitney Houston?". Ich mag sehr gern, wie Mark das interpretiert. Der Song wird auch nach der hundertsten Wiederholung nicht schlechter.

Übrigens habe nicht nur ich mich dabei ertappt, wie ich an den Stellen, an denen man Patricks unverwechselbare Art, Vokale zu singen, deutlich aus dem vierstimmigen Gesang heraushört, breit gegrinst habe. Meine Sitznachbarin hat sich sehr über mich amüsiert. Habe ich schon mal erwähnt, wie toll ich diese Stimme finde? Oh. Gut.


Innerhalb so kurzer Zeit zwei Konzerte gesehen zu haben, macht es nicht gerade leicht, darüber zu schreiben. Es vereinfacht die Sache auch nicht, dass es vom Niveau nur minimale Schwankungen gab. Ich will auch niemanden mit einer Endlosschleife von "War das toll!" langweilen. 

Mit dem Live-Erlebnis im Hinterkopf tue ich mich allerdings mit der CD noch schwerer als zuvor. Wie gern hätte ich das Grease-Medley für die Ewigkeit festgehalten. Oder auch Jan und Christian als Don Quixote und Patrick und Mark als Sancho Pansa statt "The impossible dream". Auf jeden Fall auch "Braver than we are" und "The shades of night". Wenn ich überlege, was ich hätte haben können, ärgere ich mich über die kommerziellen Sachen wie "Memory" und "Starlight Express" NOCH mehr. Meiner Meinung nach ist da eine große Chance vertan worden, denn Songs, die nicht auf jeder Musical-Compilation zu finden sind, hätten nochmal deutlich gemacht, dass das Projekt Musical Tenors was Besonderes ist.


Live sind die Vier auf jeden Fall toll. Und wäre ich nicht so pleite, würde ich mich am 7. Dezember auf den Weg nach Neu-Isenburg machen.


Fließbandabfertigung nach dem Konzert



Songliste:

Limelight
Drei Musketiere-Medley
Wie kann ich sie lieben?
In der Straße wohnst du
The impossible dream / Man of la mancha
Der letzte Tanz
More than words
Maria 
The winner takes it all
Memory
Die Musik der Nacht
Vivo per lei

The show must go on / Who wants to live forever
Bring ihn heim
Starlight Express
Wie wird man seinen Schatten los
Grease-Medley
I will always love you
Am Ende bleiben Tränen
The shades of night
Die unstillbare Gier
Braver than we are
This is the moment

Abba-Medley
Look with your heart

Musical Tenors, Ebertbad Oberhausen, 15. November 2011

Ich hatte ja bereits im letzten Jahr das Vergnügen, die Musical Tenors live zu sehen. Jetzt also nach der CD-Veröffentlichung, die mich nicht vollends überzeugen konnte, die Wiederholung. Und live haben die Vier auf jeden Fall das geschafft, was die Aufnahme nicht konnte. Zum einen fehlte die ein oder andere Instrumentierung, die mich auf der CD gestört hat, zum anderen ist live eben live!

Die Setlist hat sich im Vergleich nicht großartig verändert, aber die Solos der Jungs sind zum Teil andere. Wo Jan im letzten Jahr noch mit dem seinem Sohn gewidmeten "Gute Nacht" begeistert hat, gab es diesmal "Wie kann ich sie lieben?" aus "Die Schöne und das Biest". Mark durfte seiner aktuellen Rolle entsprechend "Der letzte Tanz" aus "Elisabeth" zum Besten geben. Von Patrick gab es ein sehr, sehr emotionales "The winner takes it all" (dass ein Abba-Song SO klingen kann!!!) und von Christian statt "Einsam sind alle Sänger" "Bring ihn heim" aus "Les Miserables". 



Die ersten Standing Ovations gab es für Christian mit "Musik der Nacht". Das hat mich schon beim letzten Konzert ziemlich fassungslos in meinem Sessel zurückgelassen und daran hat sich nicht das Geringste geändert. Der Wahnsinn, wie dieser scheinbar eher zurückhaltende Mensch sich verändert, wenn er singt!
Patricks "Wie wird man seinen Schatten los" ist inzwischen eine sichere Bank, wenn es darum geht, das Publikum aus den Sitzen zu katapultieren. In seiner Anmoderation sagte er, dass er seinen Beruf hauptsächlich deswegen liebt, weil er es ihm möglich macht, in Rollen zu schlüpfen, die so gar nichts mit ihm selbst zu tun haben. UND dass es Rollen gibt, die ihm wahnsinnig ähnlich sind. Mozart gehört offensichtlich zu Letzterem. Wut, Verzweilfung, Schmerz... alles dabei. Unglaublich toll, wie immer.
Der dritte im Bunde der Standing Ovations-Kandidaten war Jan mit der "Gier". Ich hab ihn das schon unfassbar oft singen hören. Mit Kostüm in "Tanz der Vampire", ohne Kostüm in der ein oder anderen Gala. Ich denke bei jeder Wiederholung dieses Songs, dass er nichts mehr besser machen kann. Er KANN aber sehr wohl. Und er braucht weder Maske noch Kostüm, um sich sofort in den Krolock zu verwandeln.

Aufgefallen ist mir zudem, dass Jan und der Gehstock, der zur "In der Straße wohnst du"-Choreographie gehört, inzwischen sehr viel besser miteinander klar kommen als noch im letzten Jahr. Auch wenn ich nach wie vor kein Freund dieser Tanzeinlagen bin. Die vier gefallen mir einfach sehr viel besser, wenn sie nicht in einstudierte Choreographien gezwungen werden. Dieses synchron umdrehen und mitwippen wirkt einfach albern.

Sehr sympathisch war, dass Jan bei "Limelight" den Text versemmelt hat und dass er und Patrick sich während "This is the moment" mit dem "dreaming, scheming and screaming" nicht ganz einig waren. Sie konnten sich ein breites Grinsen dann auch nicht verkneifen. Ich finde so kleine Patzer ja immer sehr charmant. Besonders in einer Show, die auf Perfektionismus aus ist.
Ein bisschen schade fand ich, dass die eher unbekannten Songs aus dem Programm gestrichen und durch "die üblichen Verdächtigen" ersetzt wurden. Ein Großteil der Anwesenden kannte sich offensichtlich bestens im Musicalgenre aus und denen tut man dann vielleicht keinen Gefallen, wenn man den hundertsten Aufguss von "Memory" präsentiert. Da wäre sicher mehr möglich gewesen. Zumal alle vier in ihren aktuellen Engagements und Solo-Programmen Songs präsentieren, die man nicht schon tausend Mal gehört hat. Aber das ist ja immer auch Geschmackssache. Und jammern auf hohem Niveau. Denn gesanglich gab's nichts, aber auch gar nichts, zu meckern.

Ich muss zugeben, dass ich nicht ganz objektiv in die Show gegangen bin. Jan ist DER Krolock für mich und Patrick habe ich in diesem Jahr SO oft auf einer Bühne gesehen, dass mein Fokus schon auf diesen Beiden lag. Auch wenn ich Christian nach wie vor grandios finde und - wider Erwarten - ziemlich verliebt in Marks Version von "I will always love you" bin.
Jans "Gier" war das Highlight unter sehr, sehr vielen Highlights, aber Patrick haut mich mit seiner Leidenschaft für das, was er tut, immer wieder um. Ich liebe diese unverwechselbare Stimme und ich mag sehr gern, wie er seine Songs lebt.

Ich freu mich auf Chemnitz



Songliste:

Limelight
Drei Musketiere-Medley
Wie kann ich sie lieben?
In der Straße wohnst du
The impossible dream / Man of la mancha
Der letzte Tanz
More than words
Maria 
The winner takes it all
Memory
Die Musik der Nacht
Vivo per lei

The show must go on / Who wants to live forever
Bring ihn heim
Starlight Express
Wie wird man seinen Schatten los
Grease-Medley
I will always love you
Am Ende bleiben Tränen
The shades of night
Die unstillbare Gier
Braver than we are
This is the moment

Abba-Medley
Look with your heart

"Ganz oder gar nicht - The full monty", Opernhaus Dortmund, 11. November 2011

oder: let's get ready to RUMBAAAA!!!
Allen, die jetzt schon grinsen: Herzlichen Glückwunsch! Ihr hattet bereits einen gelungenen Theaterabend :D 
Alle anderen muss ich warnen: Das Suchtpotential ist EXTREM hoch! Ich bin bei Weitem nicht die Einzige, die sofort laut "NOCHMAL!" gerufen hat. Eigentlich hat jeder, der es gesehen hat, das getan. Der Mut des neuen Dortmunder Intendanten, "The full monty" auf die Bühne zu bringen, wird mit Lobeshymnen in allen möglichen Medien belohnt. Und in DEN Chor stimme ich nur zu gern mit ein.

tbc.



Besetzung:

Jerry Lukowski: David Jakobs 

Dave Bukatinsky: Patrick Stanke 

Georgie Bukatinsky, Tanzlehrerin: Sabine Ruflair 

Vicky Nichols, Janie Lish: Melanie Wiegmann 

Malcolm: Tim Ludwig 

Buddy, Elton, Vortänzer, Marty: Markus Schneider 

Nathan Lukowski, Susan: Tina Haas 

Harald Nichols, Carl: Dirk Weiler 

Noah "Horse", Paul: Frank Odjidja 

Pam Lukowski: Julia Klotz 

Jeanette, Dolores: Johanna Schoppa 

Estelle: Verena Mackenberg 

Ralph, Tony, Gladiator, Teddy, Molly, Inkasso, Priester: Daniel Berger 

Arbeitsloser, Inkasso, Polizist: Erik Petersen

Foto: Theater Dortmund
 

Flashback: Musical Tenors, Grillo Theater Essen, 31. Oktober 2010

Ich hab den blöden Spruch mit dem „Telefonbuch vorsingen und trotzdem toll finden“ inzwischen einigermaßen überstrapaziert, aber er passt leider auch immer. Vor allem auf die vier Herren, um die es im Folgenden gehen wird.

Glücklicherweise haben weder Jan Ammann noch Christian Alexander Müller noch Mark Seibert oder Patrick Stanke Auszüge aus Telefonbüchern gesungen. Das Quartett nennt sich „Musical Tenors“ und genau das haben sie dann auch zum Besten gegeben: Musicals. Also hauptsächlich jedenfalls. 

Das Konzert begann mit dem Song „Limelight“ und schon allein vom Text her hätte es keinen passenderen Einstieg geben können:
„Limelight you were all i ever wanted since it all began
Limelight shining on me telling the world who i am…“

Der erste Musical-Block gehörte den drei Musketieren und folgenden Songs: „Heut ist der tag“, „Constance“, „Wo ist der Sommer“, „Engel aus Kristall“, „Wer kann schon ohne Liebe sein“ und wieder zurück zu „Heut ist der Tag“.

Danach hatte Mark sein erstes Solo zu singen, wofür er sich ausgiebig vom Publikum bedauern ließ. Die Dame in der Reihe hinter mir hat es sich nicht nehmen lassen, laut „Wir sind doch bei dir!“ durch das Theater zu rufen. Fremdschämen deluxe bei mir. Da wusste ich aber noch nicht, dass sie das später in der Show noch toppen würde. Mark hat sich auch nicht weiter aus dem Konzept bringen lassen und ein sehr ergreifendes „Draußen“ aus der Glöckner von Notre Dame vorgetragen.
Die ehrfürchtige Stimmung war allerdings schnell dahin, als die vier Protagonisten mit Zylinder und Gehstöcken bewaffnet auf die Bühne kamen. Sie sangen „In der Straße wohnst du“ aus My fair lady. Die einstudierte Choreografie klappte eher so na ja, aber gerade das war sehr charmant. Immerhin waren die Vier ja auch nicht angetreten, um uns den sterbenden Schwan vorzutanzen, sondern um zu singen. Im Anschluss an den Klassiker übrigens „The impossible dream“ und „Man of la Mancha“. ZU schön, wie Mark und Patrick sich als Sancho Pansa ihren Don Quixotes Jan und Christian ihre Freundschaft und Ergebenheit demonstrierten.  
Anschließend nahm Patrick am Klavier Platz und spielte „Du warst mein Licht“. Ein selbst geschriebener, sehr melancholischer Song. Während der Pause wurde wegen dieses Liedes immer wieder spekuliert, ob denn mit Sabrina alles in Ordnung wäre. Das spricht ja eindeutig dafür, wie überzeugend Patrick diesen Titel präsentiert hat!

Fingerschnipsend kamen die Vier danach auf die Bühne und animierten das Publikum, mitzuschnipsen. Soweit ich es beurteilen kann, haben das auch fast alle getan. Mir macht bei so was ja immer die Feinmotorik einen Strich durch die Rechnung, aber das ist ein anderes Thema. „More than words“ war jedenfalls der Song zum Schnipsen und mein anfängliches „Och nöööö… der ist so tot georgelt!“ verwandelte sich recht schnell in ein „Ökay… in DER Version...“.

Was folgte, war ein Gespräch darüber, was sie denn so täten, um Frauen rumzukriegen.
Ich weiß nicht, ob sie sich der Situationskomik bewusst waren. aber ich fand es unfassbar lustig, eine solche Frage in einem vollbesetzten Theater zu stellen, in dem gefühlte 99% der Zuschauer Frauen aller Altersklassen mit glänzenden Augen und verklärtem Lächeln waren, die diese Frage sicher mit einem einstimmigen „SINGEN!“ beantwortet hätten. Überraschenderweise hat aber keiner der Herren mit „Singen!“ geantwortet. Christian setzt da auf seinen hypnotischen Augen, Mark auf einen gekonnten Hüftschwung und Herr Stanke verlässt sich auf Frauenzeitschriften, die behaupten, die Spanier würden ihre Frauen mit klatschen rumkriegen. Als die Flamenco-Tänzerin zu „Maria“ auf die Bühne kam und die Herren gekonnt mit ihrem Tanz umgarnte, während die sie ungeniert anschmachteten, war aber sehr deutlich zu erkennen, wer da wen um den Finger wickelt.

Jan war als nächstes dran mit seinem Solo. Er erzählte davon, wie toll er es findet, Papa zu sein und widmete seinen Song dann auch seinem Sohn. Mein erster Gedanke war: „Oh Gott, jetzt wird’s peinlich.“. War es aber überhaupt nicht. Wobei mich hier nicht so sehr der Song an sich begeistert hat, sondern viel mehr die Geschichte.
Wahrscheinlich war Jan mit den Gedanken noch bei seinem Sohn, als die vier danach zusammen „Memory“ gesungen haben, aber nach einem Schlaflied darf man durchaus auch mal Tag und Nacht verwechseln.

Anschließend war Christian mit „Musik der Nacht“ an der Reihe und ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Weder Song noch Interpret gehörten bisher zu meinen Favoriten, aber... WOW. Das war unfassbar. Hab ich da im Sommer bei den Bad Hersfelder Festspielen irgendwas verpasst? War das tatsächlich der gleiche Typ, den ich als Tony in der West Side Story und als Jo in Carmen – ein deutsches Musical zwar toll aber nicht umwerfend fand?

Der letzte Song vor der Pause war „I believe in you“ und dafür hatten die Herren sich Maricel als Unterstützung geholt.

Nach der Pause folgten „Who wants to live forever“ und „The show must go on“ und direkt danach der nächste Müllereske Gänsehautmoment: „Einsam sind alle Sänger“. Ich muss zugeben, dass mich angesichts dieser gesanglichen Leistung ein bisschen dafür geschämt habe, ihn in Hersfeld nicht so toll gefunden zu haben, wie er es verdient gehabt hätte. Asche auf mein Haupt.

Auf Anhieb toll fand ich dagegen den nächsten Song: „Closer to heaven“ aus Gaudi. Ich kannte den Song vorher nicht und ich kann im nachhinein auch gar nicht sagen, wieso ausgerechnet er mich so mitgenommen hat.

Patricks „Wie wird man seinen Schatten los“ war super, genau wie das Solo von Maricel, die sich für „Mein Leben“ entschieden hatte, da sie gerade in Hagen die Lucy in Jekyll & Hyde spielt.

Aber dann...
Grease-Medley („Grease is the world“, „Mooning“, „Rock’n Roll Partyqueen“, „Those magic changes“). und der Saal kochte. Es war aber auch ZU lustig, wie die Herren ihrem Auftritt mit „Greased lightning’“ schließlich die Krone aufsetzten. Genau genommen waren die Kronen Elvis-Perücken und Sonnenbrillen, der krönende Abschluss war der Song trotzdem. Was hab ich gelacht.

Mark musste nach dem schweißtreibenden Ausflug in die 50er jahre erst mal seine Lederjacke ausziehen, bevor er sein zweites Solo singen konnte. Das – zugegeben relativ enge, weiße T-Shirt – nahm sich jemand in der Reihe hinter mir zum Anlass vernehmlich „Boah, zieh die Jacke wieder an, ich hyperventiliere ja schon!“ zu rufen. Keine Ahnung, ob die betreffende Dame mitbekommen hat, dass er „Love of my life“ zum Besten gegeben hat. Wenn nicht, weiß sie allerdings auch nicht, was sie verpasst hat.

Als nächstes gab es von allen Vieren „Am Ende bleiben Tränen“ und ab diesem Song blieben die Tränen auch tatsächlich bis zum Ende.
„Braver than we are“. Ich liebe Tanz der Vampire und ich liebe die roten Stiefel samt Gebet, aber wenn ich bis an mein Lebensende nur noch einen einzigen Song hören könnte, wäre es diese Version. Hach.
Danach natürlich Jan mit der Gier. Ich habe ihn das schon so unfassbar oft singen hören, aber irgendwie vergesse ich jedes Mal aufs Neue, während des Songs zu atmen. Genauso ging es mir während „The shades of night“ und vor allem während „This is the moment“. Ausgerechnet diese vier Songs hintereinander... für mich persönlich hätte der Abend in diesem Moment zu Ende gehen können.

Ging er aber glücklicherweise nicht, denn was hätten wir sonst noch verpasst! Ein zweisprachig vorgetragenes „Vivo per lei“ und als Zugabe „Save your kisses for me“, zu dem Glitzerhüte und überdimensionale Glitzer-Sonnenbrillen getragen wurden. Und als wäre das nicht schon albern genug, wurde dazu auch noch getanzt. Nicht irgendwas, nein, die Original-Choreografie vom Grand Prix 1976. Muss ich erwähnen, dass das Publikum getobt hat? Was ein spaß!

Zum Abschluss gab es dann noch „Look with your heart“ aus Love never dies und dann verließen die vier die Bühne in Richtung Publikum und verteilten Rosen an die Gäste. Eine schöne Geste und ein cleverer Schachzug, denn das Publikum hätte sicher mit endlosem frenetischem Jubel dafür gesorgt, dass sie heute noch Zugaben singen müssten.

Donnerstag, 24. November 2011

Flashback:Tanz der Vampire, Palladium Theater Stuttgart, 7. März 2010

Castliste, 7. März 2010


Graf von Krolock: Jan Ammann

Sarah: Lucy Scherer
Professor Abronsius: Christian Stadlhofer
Alfred: Krisha Dalke
Chagal: Maciej Salamon
Magda: Linda Konrad
Herbert: Florian Fetterle
Koukol: Stefan Büdenbender
Rebecca: Martine de Jager

Tanzsolisten:

Kym Boyson, David Baranya, Csaba Farago, Ross McDermott

Gesangssolisten:

Andrea Casati, Michel Driesse

Tanzensemble:

Isabel Dan, Veronique Spiteri, Paul Knights, Lucas Theisen, Samantha Turton, Gemma West

Gesangsensemble:

Janaina Bianchi, Tibor Heger, Sanne Mieloo, Senta-Sofia Delliponti, Kevin Hudson, Sabrina Auer, Sven Prüwer, Michaela Schober


Dirigent:

Klaus Wilhelm

Flashback:Tanz der Vampire, Metronom Theater Oberhausen, 23. Januar 2010

Castliste, 23. Januar 2010

Graf von Krolock - Jan Ammann

Sarah - Anne Hoth
Professor Abronsius - Christian Stadlhofer
Alfred - Krisha Dalke
Chagal - Jerzy Jeszke
Magda - Linda Konrad
Herbert - Vanni Viscusi
Koukol - Stefan Büdenbender
Rebecca - Martine de Jager

Tanzsolisten

David Baranya, Csaba Farago, Ross McDermott, Kerstin Zinser-Zwanzig


Gesangssolisten

Maciej Salamon, Vanni Viscusi


Tanzensemble

Isabel Dan, Paul Knights, Raphaela Pekovsek, Cale Stanojevic, Samantha Turton, Gemma West


Gesangensemble

Eva Maria Bender, Sandra Bleicher, Tibor Heger, Sven Prüwer, Michaela Schober, Veronique Spiteri, Matthias Stockinger, Johan Vandamme


Dirigent

Martin Gallery

Flashback:Tanz der Vampire, Metronom Theater Oberhausen, 16. Januar 2010

Castliste, 16. Januar 2010
 
Graf von Krolock: Jan Ammann
Sarah: Nele-Liis Vaiksoo
Professor Abronsius: Sven Prüwer
Alfred: Krisha Dalke
Chagal: Maciej Salamon
Magda: Linda Konrad
Herbert: Vanni Viscusi
Koukol: Stefan Büdenbender
Rebecca: Martine de Jager

Tanzsolisten
David Baranya, Kym Boyson, Csaba Farago, Johan Vandamme

Gesangssolisten
Riccardo Greco, Jakub Wocial

Tanzensemble
Amanda Huke, Veronique Spiteri, Cale Stanojevic, Lucas Theisen, Samantha Turton, Gemma West

Gesangsensemble
Eva Maria Bender, Janaina Bianchi, Sandra Bleicher, Senta-Sofia Delliponti, Kevin Hudson, Sanne Mieloo, Matthias Stockinger

Dirigent
Marcos Padotzke

Mittwoch, 23. November 2011

Flashback: Die Päpstin, Schlosstheater Fulda, 2. August 2011

Besetzung "Die Päpstin" am 2. August 2011:

Johanna: Sabrina Weckerlin
Gerold: Mathias Edenborn
Anastasius: Niklas Gertl
Mutter/Marioza: Eveline Suter
Fulgentuis/Rabanus: Dietmar Ziegler
Vater/Papst Sergius: Norbert Conrads
Aeskulapius: Dennis Henschel
Arsenius: Nikolas Gerdell
Richild: Tabea Grün
Lothar: Markus G. Kulp
Johannes: Stefan Przywara
Kleine Johanna: Denise Stüss
Kleiner Johannes: Valentin Teufel

Der Wahnsinn, was spotlight da mal wieder auf die Beine gestellt hat!

Stanke ohne Strom, Chicago 33, Essen, 11. Juni 2011


Paradox ist, wenn eine Show, die "Stanke ohne Strom" heißt, wegen Stromproblemen später beginnt.
Dafür hat sie dann auch länger gedauert. Drei Stunden, zwanzig Minuten und über 2000 verbrauchte Kalorien, um genau zu sein. 
Das mit den verbrauchten Kalorien hat Herr Stanke übrigens höchstpersönlich mit Pulsuhr und dazugehörigem Gurt überprüft. Ob Tim, der eine Zuschauerin zum Federball spielen genötigt hat (sein "Fundstück der Woche"), mehr Energie verbraucht hat, ist leider nicht überliefert. Chris Vega hat als "Fundstück der Woche" aus "SMS von gestern Nacht" vorgelesen und auch, wenn ich Website und Buch kannte, hat er die Kurznachrichten derart launig vorgetragen, dass ich immer wieder laut lachen musste. Er kann's einfach.

Special guest des Abends war mit Lea Christine, die "Soulmate" von Natasha Bedingfield präsentiert hat, eine Studentin der German Musical Academy in Osnabrück.

Auch wenn der Abend mit der stromproblem-bedingten, spärlichen Beleuchtung zeitweise ein bisschen spooky wirkte, kann ich jedem, der auf Entertainment, Spontanität und gute Musik steht, nur ans Herz legen, sich SOS live anzusehen. Das ist wirklich großes Kino. 


Video von DieJulia79

Man sollte aber darauf gefasst sein, nicht nur Zuschauer zu sein. Denn Patrick hat - ganz im Gegensatz zu anderen Darstellern seines Kalibers - keinerlei Berührungsängste mit dem Publikum. Da ist man sehr schnell mittendrin, statt nur dabei.

Und noch eine Warnung: Bon Jovi-Songs klingen in der Patrick/Chris-Version sehr viel besser als im Original und auch John Farnham kann mit seinem "You're the voice" einpacken.

Irgendwann ergattere ich nach einem Konzert vielleicht auch mal eine Setlist, damit jeder weiß, was ihn erwartet.





Abba - the symphonical celebration, Staatstheater Kassel, 4. Juni 2011

Ich hatte ja schon vor - fast auf den Tag genau - zwei Monaten das Vergnügen, "Abba- the symphonical celebration" sehen zu dürfen. Heute fand das Spektakel zum letzten Mal statt und man hatte das Gefühl, die Protagonisten hatten sich das mit der "celebration" besonders zu Herzen genommen.
NOCH mehr und NOCH abgefahrenere Kostüme im Orchester, NOCH mehr spontane Gags, NOCH mehr Spielfreude, NOCH mehr Durchdrehen im Publikum.

Patrick war eindeutig der Klassenkasper des Abends, und auch, wenn man es nicht anders gewöhnt ist, setzt er immer wieder einen drauf. Was einem ein Partner wie Philippe Ducloux natürlich auch leicht macht. Sehr lustig, wie sie sich gegenseitig immer wieder die Show zu stehlen versucht und sich spaßeshalber in den Vordergrund gedrängt haben, und noch lustiger, wenn sie gemeinsame Sache machten. Wie die beiden sich angeschmachtet und Patrick Philippe schließlich auf den Armen nach draußen getragen hat, war DER Lacher des Abends.

Obwohl auch der Auftritt von "Nicole" nur schwer zu toppen war. Der Gitarrist der Band trat mit der legendären weißen Gitarre auf, Moderator Björn Bonn nötigte diesmal das Orchester dazu, "ein bisschen Frieden" zu singen, was den Gitarristen dazu veranlasste, laut "NÖ, wenn DIE singen, singe ICH nicht!" ins Mikro zu rufen. Er schmetterte die Gitarre auf die Bühne und trampelte darauf herum, als das nicht den gewünschten erfolg - die komplette Zerstörung nämlich - zur Folge hatte, kam Björn Bonn ihm zu Hilfe. Genauer gesagt kamen ihm Björns Plateauschuhe zu Hilfe.

Sehr lustig auch, wie Herr Bonn die klischeehafte Geschichte eines Familienvaters zum Besten gab, der mit seiner Familie bei Ikea einkaufen geht. Dirigent Patrick Ringborg - alter Schwede - hatte nach der zehnten Verunglimpfung seines Landes wohl die Nase voll, jagte den Moderator von der Bühne und das Publikum hörte aus dem Off Kampfgeräusche und Schreie, bis der Dirigent mit einem - ich nenne es mal Skalp - wieder auf die Bühne kam, der der Frisur von Björn doch sehr ähnlich sah. Letzterer sah sich so gezwungen, beim nächsten Auftritt eine barocke Lockenmähne zu tragen.

Da nach der heutigen Vorstellung Achluss ist mit Glitzerplateaus und Schlaghosen, wurde natürlich von den beiden Moderatoren nachgefragt, ob es im Publikum Wiederholungstäter gäbe. Sie beiden Damen, die die meisten Shows gesehen hatten (fünf, glaube ich), wurden zur Bühne gebeten und bekamen Präsente in Form von gerahmten Moderationskarten (selbstverständlich stilecht im pinkfarbenen Ikea-Rahmen) und schwedischem Knäckebrot überreicht.

Patricks halsbrecherische Tanzeinlagen inklusive Moonwalk, Philippes pointierte Konter, eine Isabell Classen, die mir noch besser gefallen hat, als beim letzten Mal und eine bestens aufgelegte Kristin Hölck, die ich SO lustig und entspannt nach "South Pacific" nicht mehr gesehen habe, haben den Abend definitiv zu einem der bisherigen Highlights gemacht.

Laut Staatstheater wird es zukünftig eine ähnliche Veranstaltung mit Songs von Queen geben. Weitere Informationen dazu habe ich bisher nicht. Oder schlichtweg übersehen. Ich bin allerdings sicher, dass die Abba-Show nur schwer zu überbieten sein wird. Jede Vorstellung frenetisch gefeiert und in kürzester Zeit ausverkauft.

Aloha. Baby.


Kleiner Nachtrag noch: Für die Hauptdarsteller gab es am Ende weißen Rosen. Den Lesern, die bei "ich gehör nur mir" im Ebertbad dabei waren, kann ich versichern, dass selbst Patricks Rose den Weg hinter die Bühne unfallfrei überstanden hat. Auch wenn er sie auf dem Weg dorthin mehr als einmal sehr skeptisch beäugt hat. Alles, was danach passiert ist, entzieht sich meiner Kenntnis und lässt somit Raum für Spekulationen.

Sonntag, 20. November 2011

Der kleine Horrorladen, tic Kassel, 2. Juni 2011















































Mr. Mushniks Blumenladen liegt in einem schäbigen Vorstadtviertel und ist fast pleite. Als letzten Versuch, das Geschäft doch noch zu retten, schlägt die naive angestellte Audrey vor, eine spektakuläre Pflanze, die der verklemmte Verkäufer und Hobbyflorist Seymour im Keller gezüchtet hat, ins Fenster zu stellen.
Und tatsächlich: Das wundersame Gewächs zieht haufenweise Kundschaft an und das Geschäft läuft besser denn je. Doch bereits nach kurzer Zeit lässt die Pflanze ihre Blätter hängen und will nicht mehr gedeihen. Durch Zufall findet Seymour heraus, wie er sie „gießen“ muss: Mit seinem eigenen Blut!

Die Pflanze wächst wieder und der Blumenladen wird im ganzen Land berühmt. Als Seymour jedoch das Blut ausgeht und Audreys Freund, der sadistische Zahnarzt Orin verschwindet, überschlagen sich die irrwitzigen Ereignisse: Die Pflanze zeigt ihr wahres Gesicht und plötzlich kämpfen alle ums blanke Überleben.
(Text: Programmheft des tic)






Ich bin immer wieder begeistert, was das tic so auf die Beine stellt. In den vergangenen Jahren wurden dort ausschließlich selbst geschriebene Stücke präsentiert, erst in diesem Jahr hat mit dem „kleinen Horrorladen“ ein Klassiker den Weg auf die Bühne gefunden.

Und anders als in den meisten Aufführungen, in denen man Audrey zwo nicht zu Gesicht bekommt, ist die gefräßige Pflanze hier sehr präsent – und hat die meisten Lacher auf ihrer Seite, wenn sie immer wieder nach Essen verlangt, in gespielter Blutunterzuckerung jammernd zusammenbricht und den gutgläubigen Seymour – seiner angebeteten Audrey zuliebe - zum Mörder wider willen macht.
Ich kann gar nicht sagen, in welcher Rolle mir Harald Tauber besser gefallen hat, als sadistischer Zahnarzt oder eben als Audrey zwo. Beides war grandios gesungen und gespielt und so kann ich ihm auch verzeihen, dass er sich bei den Zugaben direkt auf mich und meine Sitznachbarin gestürzt und mir den Schrecken meines Lebens eingejagt hat.

Überhaupt fand vieles der Handlung im Mittelgang statt, was sicher auch der „Größe“ des Theaters geschuldet ist, aber den Zuschauern immer das Gefühl vermittelte, nicht nur zum zuschauen verdammt zu sein.

Unglaublich beeindruckt war ich von Kathrin Roppel, die von einigen zunächst aufgrund ihrer Figur belächelt wurde. Es war aber schnell klar, dass eine solche Granatenstimme einen entsprechenden Resonanzkörper braucht. Assoziationen zu Beth Ditto drängen sich in dem Fall auf, aber in Sachen Stimmgewalt hätte Mrs. Ditto hier noch was zu lernen.

Eigentlich ist es den anderen Darstellern gegenüber ein bisschen unfair, wenn ich Harald und Kathrin hier heraushebe, denn alle Rollen waren toll besetzt. Inga Jamry war, der Rolle entsprechend, eine herrlich naive, sehr zerbrechliche Audrey mit piepsiger Stimme und einem fatalen Hang zu den falschen Männern, Christoph Steinau war nicht nur als Mr. Mushnik Opfer der Pflanze, sondern musste auch als Mrs. Luce mit Fischaugen-Brille, Dauerwellen-Perücke, dunklen Socken in hellen Damenschuhe und unrasierten Beinen unterm Alte-Jungfern-Kleid sein Leben lassen. Christian Bulwien hatte sicher die meisten Kostümwechsel des Abends, begeisterte aber als Karry Ling, masochistischer Patient, schmieriger Reporter Skip Snit und als Bernstein gleichermaßen. Michael Fajgel gab einen trotteligen Seymour, der sich im permanenten Kampf mit seiner Brille befand und seine Audrey schüchtern für sich zu begeistern versuchte. Nicht vergessen möchte ich auch Dorothea Proschko, die als Chiffon zusammen mit Kathrin als Crystal das Geschehen auf der Bühne stimmgewaltig und im Glitzerkostüm untermalte.

Irgendwie reizen mich im Moment die kleineren Produktionen viel mehr als alles, was Stage so auf die Bühne bringt. „Tanz der Vampire“ immer außen vor, versteht sich. Und nach dem, was ich gestern gesehen habe, weiß ich wieder, wie richtig ich liege.
Deswegen freut es mich besonders, dass es im Katielli Theater in Datteln ein paar zusätzliche Termine von „tick, tick… BOOM!“ geben wird, so dass ich doch noch die Chance habe, das Stück zu sehen.


Castliste:
Seymour: Michael Fajgel
Audrey: Inga Jamry
Mr. Mushnik: Christoph Steinau
Zahnarzt/Audrey II: Harald Tauber
Chiffon: Dorothea Proschko
Crystal: Kathrin Roppel
Kunde, Showmaster etc.: Christian Bulwien



Tanz der Vampire, Palladium Theater, Stuttgart, 27. Mai 2011

Castliste:

Graf von Krolock: Jan Ammann
Sarah: Antje Eckermann
Professor Abronsius: Christian Stadlhofer
Alfred: Krisha Dalke
Chagal: Christoph Leszczynski
Magda: Linda Konrad
Herbert: Florian Fetterle
Koukol: Stefan Büdenbender
Rebecca: Juliane Bischoff

Tanzsolisten: 
Brett Hibberd, Paula Ferreira, Toby Poole

Gesangssolisten: 
Christopher Busse, Florian Soyka

Tanzensemble:
Zoltan Fekete, Alan Kelly, Sandra Milly, Helen Morris, Raphaela Pekovsek, Samantha Turton, Vanni Viscusi

Gesangsensemble:
Tim Edwards, Esther Hehl, Joana Henrique, Rune Hock Moller, Dennis Jankowiak, Jakub Wocial, Miriam Lotz

"Ich gehör nur mir"-Gala, Ebertbad Oberhausen, 7. Mai 2011

Mit Jan Ammann, Kristin Hölck, Patrick Stanke, Sabrina Weckerlin.
Special Guest: ethan freeman. 
Weitere Mitwirkende: Annika Firley, Sascha Kurth sowie das Ruhrpott-Pourie-Ensemble.
 


Ich gebe es nur ungern zu, aber am Schreiben dieses Berichtes bin ich bis jetzt grandios gescheitert. Dabei gäbe es so viel zu sagen.

Dass Kristins immer leicht unterkühlt wirkende Performance sehr, sehr gut zur gereiften Elisabeth gepasst hat, dass Jans Tod durchaus vampirische Züge hatte, Patrick das Publikum mit "Wie wird man seinen Schatten los" aus den Sitzen katapultiert und mir Sabrinas "Blind vom Licht der vielen Kerzen" Tränen in die Augen getrieben hat, zum Beispiel.

Der Abend war eine einzige Aneinanderreihung von persönlichen Highlights, und es würde sicher zu weit führen, jedes einzelne erklären zu wollen.

Sicher ist jedenfalls, dass manche Songs von Jans CD plötzlich viel besser klingen, weil ich ein Live-Erlebnis damit verbinde, dass Patrick mich nicht nur ohne Strom begeistert, Sabrinas Stimme so besonders ist, dass mir die Kinnlade immer wieder bis Australien klappt und ich mir nur schwer verzeihen kann, Ethan bis dato nie live gesehen zu haben.

Vielleicht schaffe ich es in den nächsten Tagen, ein bisschen ausführlicher von meinen Eindrücken zu berichten. Und wenn nicht, schiebe ich es einfach auf die tropischen Temperaturen im Ebertbad. Das war freibadtauglich.

Und auch wenn es inzwischen wahrscheinlich jedem klar ist: Es WÄRE sehr dumm gewesen, auf dieses Glück zu verzichten.

Stanke ohne Strom, Chicago 33 Essen, 20. März 2011

Eins gleich vorweg: Kassel war schon super, aber Essen hat diesen Abend um ein vielfaches übertroffen. Die Location, die Stimmung, die Gäste, die neuen Songs, die hämisch-liebevollen Wortgefechte der Protagonisten. Wenn es an diesem Abend irgendwas auszusetzen gab, dann höchstens, dass er so schnell zu ende war.


Die Stimme aus dem Off verkündete, dass ein tapferer Ritter angetreten wäre, das Musical zu retten. Pffff… von wegen Musical. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, waren „Not while I’m around“ aus „Sweeney Todd“, „Actions speak louder than words“ aus „tick, tick... boom“, „Somewhere over the rainbow“ aus „der Zauberer von Oz“ und „Defying Gravity“ die einzigen Musicalsongs. Aber ich will ja nicht kleinlich sein.


Der tapfere Ritter Satrick Panke betrat nach seinen Mitstreitern die Bühne und schon nach wenigen Sekunden war klar: da macht jemand Chris Vega und seinen Tattoos Konkurrenz. Gut, es sollte vielleicht erwähnt werden, dass auf Patricks Unterarm „Uschi glas“ stand und die Finger – die bei Chris die Worte „Lust“ und „Fate“ zieren – bei Herrn Stanke mit den Worten „Mama“ und „Papa“ verschönert waren. Langeweile im backstage, anyone?
Ich versuche erst gar nicht, die Songs in die richtige Reihenfolge zu bringen und auch auf Vollständigkeit würde ich lieber nicht wetten, aber es gab im ersten Teil:
„Crazy“ von Seal, „What do you want from me“ von Adam Lambert, die schönste „Wonderwall“-Coverversion der Welt, „Pokerface“ von lady Gaga, das eben schon erwähnte „Not while I’m around“, mit „Soulmate“ von Natasha Bedingfield das – für mich – erste neue Lied, „I want to break free“ von Queen und „Satellite“ von Lena Meyer-Dingenskirchen. Bei Letzterem fiel auf, dass Patrick seine Lena-Imitation inzwischen perfektioniert hat. Dialekt, Mimik, Gestik, hätte er dazu noch ein kurzes schwarzes Kleid getragen, man hätte die beiden nicht voneinander unterscheiden können.
Für die letzten beiden Songs vor der Pause kam Roberta Valentini auf die Bühne und rockte mit „You oughta know“ von Alanis Morissette und „Like the way i do“ von Melissa Etheridge alles in Grund und Boden. Wow.


Ach ja, die Fundstücke der Woche. Chris Dagger trug die ein oder andere Passage aus „Raumübergreifendes Großgrün: Der kleine Übersetzungshelfer für Beamtendeutsch“ (und jaaahaaa... ich HAB'S gegoogelt, den Titel hätte ich mir im Leben nicht merken können!) vor und Tim Harbusch hatte keine Kosten und Mühen gescheut, um für alle anwesenden Brot mit Nüssen und Rosinen zu backen, das er dann auch persönlich im Publikum verteilte. Außerdem kamen die Drumstick-Kochlöffel, die ich schon aus Kassel kannte, wieder zum Einsatz. Anders als ICH dachte, aber vor allem anders als TIM dachte. Nachdem Patrick nämlich festgestellt hatte, dass diese noch immer unbenutzt waren, beschloss er, dass das geändert werden müsste und zauberte eine Dose Chili con Carne aus dem Hut. Dazu noch einen Dosenöffner und eine Kochplatte und die Verpflegung des Publikums war gesichert. Bis zur Pause war das Chili heiß und die Damen in der ersten Reihe gaben sich redlich Mühe, es unters Volk zu bringen. 



Video: Rachellinde


Nach der Pause nahmen Patrick und Tim im Publikum Platz. Während die beiden „Somewhere over the rainbow“ zum Besten gaben, quetschten sie sich durch die Stuhlreihen, Patrick ließ sich spontan bei einer Zuschauerin auf den Schoß fallen und musste zwischenzeitlich aus den Fängen einer auf dem Boden liegenden Handtasche gerettet werden. 



Video: af09940


Was schon für den ersten Teil galt, gilt auch für den zweiten. Ich erhebe keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Reihenfolge.
Bei „You’re the voice“ von John Farnham wurden die Herren von Roberta unterstützt, von “Actions speak louder than words” habe ich seit zwei Tagen einen Dauerohrwurm, für „Silent lucidity“ von Queensyrche möchte ich den Herren auf Knien danken und zu Sabrinas „I don’t believe you“ von Pink gab’s die Gänsehaut gratis dazu. Schwungvoller, wenn auch beim Mitklatschen für den ein oder anderen (mich inklusive) eine Herausforderung war „Valerie“ von Amy Winehouse. Apropos Herausforderung: Der Text, Herr Stanke, der Text. Als Patrick sich bei der Strophe verhaspelte, gab es nicht nur auf der Bühne Gelächter. Aber egal, Strophe nochmal und am Ende ein „JETZT hab ich’s!“. Charmanter kann man es nicht lösen. Bei „Wanted dead or alive“ von Jon Bon Jovi fiel mir direkt wieder ein, wieso ich die alten Songs so gern mag. Auch wenn der gute Jon das niemals mit soviel Spielfreude vortragen könnte wie Chris und Patrick. Als nächstes durfte Sabrina wieder ans Mikro. Bei den ersten Zeilen dachte ich noch „Verdammt, das kenne ich doch!“, aber erst als sie ein bisschen Tempo zulegte, erkannte ich den Song als „Crazy“ von Gnarls Barkley. Und das meine ich überhaupt nicht negativ. Die Special Guests gaben dann noch „Black horse and a cherry tree“ von KT Tunstall zu Gehör und wer bis dahin nicht bemerkt hatte, WIE viel Spaß die Bühnenbesatzung an diesem Abend hatte, dem wurde bei „Hallelujah“ und dem abschließenden „Defying Gravity“ Gelegenheit gegeben, das nachzuholen.


Hab ich was vergessen?


Ach ja: Das mit weiblicher Unterstützung vorgetragene „Falling slowly“. Und eigentlich hab ich’s auch nicht vergessen, ich wollte dem Song einfach nur einen eigenen Absatz widmen. Weil „Once“ der allerschönste Film ever ist und Glen Hansard und Markéta Irglová den Oscar für den besten Filmsong sowas von verdient haben.



Video: af09940


Und Chris’ Fundstück der Woche. Die Passage über die Bergpredigt aus „Die Bibel nach Biff“. Da es in der Bibel an sich ja nach der Geburt Jesu irgendwann einfach „Plopp!“ (Originalzitat Chris) macht und der Messias dreißig ist, erzählt Biff auf schnodderige Art und Weise, was in der Zeit dazwischen passiert ist.Hat da gerade jemand „Blasphemie“ gerufen? Aber SOWAS von.

Patricks fünfhundertmillionstes Fundstück der Woche wurde im Dunkeln und via IP-Hone vier präsentiert. Nachzuhören HIER. Vermutlich muss ich mir die 9162621 auf die Stirn, wahlweise auch neben das „Uschi Glas“ auf den Unterarm tätowieren lassen, denn man kann mich nachts um drei wecken und ich würde diese Nummer aufsagen können.


Dem ein oder anderen mag es aufgefallen sein, aber ich habe versucht, mich so nüchtern wie möglich an die Fakten zu halten. Die Frotzeleien auf der Bühne, die spontanen Einwürfe, Chris’ kaum zu übersehenden Qualitäten als Sekretärin und all die Kleinigkeiten, wegen denen ich Bauchschmerzen vor Lachen hatte, kann man einfach nicht wiedergeben. Ich kann hier tausend Mal „war DAS toll!“ schreiben und hoffen, dass man es versteht. aber eigentlich muss man dabei gewesen sein.


Wie weit war es gerade nochmal bis München???


Oh... und wer trotz meiner Lobpreisungen nicht glaubt, dass er was verpasst hat, kann das gern bei Jule oder Tatjana nachlesen. Was für Samstag gilt, war nämlich auch am Sonntag nicht anders.