Sonntag, 21. Juli 2013

Rotkäppchen und der Wolf, 21. Juli 2013, Kassel


(Video: HNA)

Rotkäppchen, ihre Mutter, ihre Großmutter, der Jäger... bis dahin sind wir noch bei den Brüdern Grimm. Aber dann kommt Michael Fajgel und mixt in das bekannte Szenario noch "Die Schöne und das Biest", "Die drei kleinen Schweinchen", "Die sieben Geißlein" sowie ein paar bekannte Songs mit neuem Text und fertig ist das diesjährige Märchenmusical des Brüder Grimm Festivals. Das mag jetzt unspektakulär klingen, ist es aber ganz und gar nicht.

Der arme Wolf hat's nicht leicht. In den Wäldern findet er keine Nahrung mehr, die drei kleinen Schweinchen und das letzte der sieben Geißlein wohnen inzwischen sicher auf dem Campingplatz "Alpenblick". Sie lassen sich nicht mal in die Irre führen, wenn er sich als Zalando-Bote verkleidet. Und Rotkäppchen - Nummer drei auf der Speisekarte - wird auf ihrem Weg zur Großmutter vom Jäger Diet... Diethelm, Dietfred, Diethard oder wie auch immer er heißen mag, begleitet. 
Zum Glück gibt's den Fuchs, der dem Wolf immer wieder helfend zur Seite springt. Wenn auch nicht besonders erfolgreich. Der Jäger und das siebente Geißlein gehen ihnen zwar in die Falle, aber auch schnell wieder verloren. Und der Hunger wird immer größer. Glücklicherweise konnte der arme Wolf den Klamotten des Jägers habhaft werden und nutzt das, um erst die Mutter von Rotkäppchen um den Finger zu wickeln und dann das Objekt der Begierde für die Großmutter zu werden. 
Als es ihm schließlich gelingt, Rotkäppchen in seine Gewalt zu bringen, läuft das ein bisschen anders als gedacht. Denn Rotkäppchens Lieblingsbuch ist "Die Schöne und das Biest", weswegen sie so gar keine Angst vor dem Wolf hat. Also... BEVOR sie ihn küsst und er sich NICHT in einen Prinzen verwandelt.

Ich bin immer wieder begeistert davon, was die Macher des tic auf die Bühne bringen. Das macht einfach großen Spaß.
Steffen Laube war als zähnefletschender Wolf so überzeugend, dass das ungefähr vierjährige Mädchen neben mir schon in der ersten Szene in Tränen ausgebrochen ist und sich ängstlich auf den Schoß des Vaters geflüchtet hat. Die Reißzähne, die großen Augen, die unheimliche Stimme... das kann einem schon Angst machen.
Tim Müller war exakt der hinterlistige Fuchs, den man sich vorstellt. Immer mit guten Ideen und immer verzweifelt, weil der Wolf sie in seiner Dummheit grundsätzlich in den Sand setzt. 
Christina van Leyen spielte das Rotkäppchen mit viel Trotz und großartiger Stimme. Claudius Freyer scheint ein Abo auf die tragikomischen Rollen zu haben, sein verklemmter Jäger Dieter war auf jeden Fall eins der Highlights. Das könnte ich auch von Sabine Guth behaupten, die als Großmutter immer zwei Dinge im Anschlag hatte: Rotkäppchen-Sekt und ihre Knarre. Eva Balkenhol begeisterte als Rotkäppchens Mutter mit toller Stimme. Ich mochte vor allem die Szene, in der sie mit dem siebenten Geißlein (Inga Jamry) in schönster Stummfilm-Manier nachstellt, was Rotkäppchen mit dem Wolf erlebt. Das war wirklich, wirklich grandios. Große, übertriebene Gesten, tolle Mimik und jeder wusste ohne Worte, was sie sagen wollten. Muss ich sagen, wie toll ich diesen Kniff der Regie finde? 
Last but not least... Inga Jamry als Schweinchen Dick und Liesl, die Ziege. Ich mag ihre Stimme wenn sie spricht und ich mag sie noch mehr, wenn sie singt. Und wenn ich irgendwas noch mehr mag als das, dann wie sie spielt. Allein, wie sie während Jäger Dieters Solo tausend Tode stirbt... eine Show für sich.



Das Brüder Grimm Festival beweist mir jedenfalls immer wieder aufs Neue, dass ich nicht Hunderte von Kilometern fahren muss, um eine gute Zeit zu haben. Und egal, was sie nächstes Jahr spielen werden: I'll be back.




Hannelore (Mutter von Rotkäppchen/Schweinchen Schick: Eva Maria Balkenhol
Roswitha (Großmutter von Rotkäppchen): Sabine Guth
Schweinchen Dick/Liesl, die Ziege: Inga Jamry
Marianne (Rotkäppchen)/Schweinchen Rick: Christina van Leyen
Jäger Dieter: Claudius Freyer
Der Wolf: Steffen Laube
Der Fuchs: Tim Müller

Weitere Videos gibt's hier: Das von hr und das vom Extra Tip
Der Wolf und der Fuchs sind wie immer auf der Suche nach etwas Fressbarem. Doch es gestaltet sich immer schwieriger den Appetit zu stillen, da bereits alle Tiere des Waldes verspeist sind. Die drei kleinen Schweinchen wohnen jetzt in einem Haus aus Stein und von den sieben Geißlein sind auch nicht viele übrig geblieben. Bleibt nur noch Marianne, auch genannt „Rotkäppchen“, die ab sofort ganz oben auf der Speisekarte steht. Doch Rotkäppchen wird gut vom Jäger und von der Großmutter bewacht und so muss der Wolf sein ganzes schauspielerisches Können aufbieten, damit es ihm gelingt, alle zu täuschen und Rotkäppchen zu entführen. Rotkäppchen ist aber merkwürdigerweise gar nicht ängstlich. Als der Wolf sie schließlich in seinen Unterschlupf bringt, denkt sie doch, er wäre ein verzauberter Prinz, den es zu küssen gilt, damit er sich in einen stattlichen Prinzen verwandelt. Ist sie vor Dummheit noch zu retten? Und wer befreit die Schöne aus den Klauen des Biestes?
Der Wolf und der Fuchs sind wie immer auf der Suche nach etwas Fressbarem. Doch es gestaltet sich immer schwieriger den Appetit zu stillen, da bereits alle Tiere des Waldes verspeist sind. Die drei kleinen Schweinchen wohnen jetzt in einem Haus aus Stein und von den sieben Geißlein sind auch nicht viele übrig geblieben. Bleibt nur noch Marianne, auch genannt „Rotkäppchen“, die ab sofort ganz oben auf der Speisekarte steht. Doch Rotkäppchen wird gut vom Jäger und von der Großmutter bewacht und so muss der Wolf sein ganzes schauspielerisches Können aufbieten, damit es ihm gelingt, alle zu täuschen und Rotkäppchen zu entführen. Rotkäppchen ist aber merkwürdigerweise gar nicht ängstlich. Als der Wolf sie schließlich in seinen Unterschlupf bringt, denkt sie doch, er wäre ein verzauberter Prinz, den es zu küssen gilt, damit er sich in einen stattlichen Prinzen verwandelt. Ist sie vor Dummheit noch zu retten? Und wer befreit die Schöne aus den Klauen des Biestes?